Auf der größten “kleine Insel” Insel
Unsere erste Begegnung mit der Insel Lombok haben wir auf der größten der Gili Islands gemacht, Gili Trawangan. Gili bedeutet eigentlich soviel wie “kleine Insel”. Wenn man also sagt Gili Island, was hier alle sagen, sagt man eigentlich “kleine Insel Insel”. Das ist genauso wie LCD Display oder ABS System. Es gibt einen ganzen Haufen Gilis um Lombok herum. Alle Gilis um Lombok gehören auch zu Lombok, genauso wie die Nusa’s zu Bali gehören, Nusa Lembongan und Nusa Penida etc. Die bekantesten drei Gili Inseln (da ist es schon wieder passiert) gibt es im Nordwesten von Lombok. Alles drei sind sehr nahe am Festland, ein Transfer vom eigentlichen Lombok zur am weitesten entfernten Gili Trawangan dauert nur ca. 15 Minuten mit dem Public Boat, also dem langsamen Boot. Die Fast boats sind erheblich schneller, kosten aber auch erheblich mehr.
Das Taxi von Gili Trawangan wird von einem Pony gezogen |
Gili Trawangan hat uns mit offenen Armen empfangen, um uns dann gleich einen mit zu geben. Das Hostel, in dem wir die ersten zwei Nächte geschlafen haben, war ein ausgesprochenes Party Hostel. Wer immer Lust hat, auf einer wunderschönen tropischen Insel Party zu machen von Morgens bis Abends, ist hier richtig aufgehoben. Allerdings sollte er/sie genügend Trinkfestigkeit mitbringen, einen sportlichen Körper haben und ein hübsches Gesicht, so sehen da nämlich alle aus. Die meisten sind so jung, dass sie entweder in den Schulferien da sind, oder gerade die Schule abgeschlossen haben. Entsprechend wird sich da auch verhalten. Carla hat das sehr treffend ausgedrückt: Es ist wichtig wer mit wem zusammen sitzt und wer mit wem spricht. Erinnert stark an Schule. Außerdem wird gesoffen als ob es kein morgen gäbe. Grundsätzlich alles Sachen mit denen man sich arrangieren kann. Blöd ist nur wenn man abends im Bett liegt und nachts um halb 4 wach wird weil die ersten Partygänger wieder nach Hause kommen … und sich erzählen was man so gemacht hat, oder was “Ich liebe Dich” auf Portugiesisch heisst, oder noch das letzten Lied in der Kehle haben, was dann raus muss. Wir haben uns nach den zwei Nächten eine andere Unterkunft gesucht, weil das Hostel auch mit ca. 20€ für eine Nacht auch noch relativ teuer war. Wir haben auch sehr erfolgreich eine Unterkunft gefunden, die für ca. 13 € direkt am Strip mit Air Condition einfach perfekt war. Rundherum war zwar Baustelle, aber das ist uns egal wenn wir nur drinnen schlafen wollen. Die Rechnung haben wir dann Nachts gekriegt. In dem günstigen Preis inbegriffen waren auch die Bettwanzen in unserem Bett. Nach der Entdeckung Nachts um halb 3 war dann an Schlaf, zumindest in dem Bett, nicht mehr zu denken.
Ein Einsiedlerkrebs auf der Flucht |
Fluchtartig haben wir dann die Insel verlassen. Morgens haben wir das erste Public Boat nach Bangsal genommen. Das ist der Hafen an dem alle Fähren anlegen von und zu den 3 Gilis. Dort angekommen hat einer der Locals vom Hafen den Koffer von Carla schneller geschleppt als sie nein sagen konnte. Wenn das einer tut, bedeutet das automatisch das man ihn auch bezahlen muss. Das wussten wir dann danach. Auf die Frage wieviel denn erwartet wird, bekamen wir das übliche “Up to you”. Ich krame also einen 2000 Rupia Schein raus (ca. 13 Cent), weil ich nicht einsehe, dass etwas, worum ich nicht gebeten habe, mehr als das kosten soll. Da wird uns dann gesagt, dass das viel zu wenig ist. Direkt stehen natürlich nicht nur der Träger bei uns sondern 4 oder 5 Leute. Einer konnte wie auch immer einen Blick in mein Portemonaie werfen und sagt das ich doch noch “Small Money” habe, damit meinte er die 10000 Rupia (ca 66 Cent) Scheine, die ich zu dem Zeitpunkt hauptsächlich hatte. Nachdem ich gesagt habe das das zuviel ist und kein “small money” und ich 10000 gebe aber dann 5000 zurück bekommen möchte, bekomme ich einen “5000 Rupia” in die Hand gedrückt. Zum Glück habe ich den vermeintlich 5000 Rupia Schein schnell genug als 2000er erkennen können.
Immer schön drauf achten, dass die Figur die Form einer Bifi behält |
Beide Scheine sind sich ziemlich ähnlich. Der Unterschied liegt in einer leicht anderen Farbe und einem anderen Motiv was ziemlich blass ist, summa sumarum die beiden Scheine sind leicht zu verwechseln und darauf hatte es der Typ abgesehen. Der war auch ziemlich schnell dabei sich umzudrehen und zu gehen. Als ich ihm dann hinterher gerufen habe das er mir das Geld geben soll, habe ich den richtigen Schein dann auch gekriegt. Das Geld um das es ging waren nur ca 33 Cent, trotzdem finde ich so eine Verarsche unter aller Sau. Ich hab mich noch ziemlich über den Typen aufgeregt und die Dreistigkeit mit der er uns einfach um Geld bescheissen wollte.
So hat uns Lombok empfangen, jetzt sind wir in einem Hotel in Senggigi, angeblich der tourstischsten Gegend an der touristischsten Küste von Lombok. Im Vergleich zu Bali ist es hier fast menschenleer. Lombok scheint vom Tourismus zwar schon entdeckt worden zu sein, der Tourismus ist aber noch in den Kinderschuhen. Mal gucken wie es mit Lombok weitergeht und mit den anderen indonesischen Inseln 🙂
Noch was zum Abschluß … wir haben in Senggigi einen Backpacker aus Jakarta, Indonesien kennen gelernt. Andy heißt er und er hat einen Dauerhusten. Er behauptet das es völlig normal ist für Leute aus Jakarta. Carla und ich glauben da nicht dran, aber Andy ist beratungsresistent. Er hat aber ein Heilmittel dagegen. Es hilft zwar leider nicht, weil sein Husten bleibt, dafür muss es fürchterlich schmecken. Irgendeine Wirkung braucht es ja. Er nimmt Limettenscheiben, träufelt Ketchup drauf, Ketchup ist hier nicht Tomatensauce, die gibt es zwar auch aber die heißt anders, sondern eine süße Sojasosse, und dann stopft er sich alles in den Mund, in der festen Überzeugung etwas für oder gegen seinen Husten zu tun. Soviel er auch davon isst, so wenig besser wird sein Husten. Wems schmeckt! Vielleicht hat er sich das auch nur ausgedacht, um uns Europäern etwas über Naturheilkunde beizubringen, von der er auch nichts versteht 😀 Die Schale der Limetten hat er übrigens ausgespuckt und nicht mit gegessen. Wahrscheinlich hätte die Schale noch am ehesten geholfen.
Andy aus Jakarta schwört, dass Limette mit süßer Sojasosse seinen Husten heilt. Wohl bekomms |
Edit 2015-02-26: Hier nochmal ein Bild was den “Unterschied” zwischen den beiden Geldscheinen 2000 und 5000 mal zeigen soll.
Man kann den 2000er sehr leicht mit dem 5000er verwechseln |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen