Chinas Personen- und Gütertransport


Ein paar Gedanken und Beobachtungen zur Fortbewegung in China. Der Verkehr auf der Straße wirkt chaotisch auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ist er immernoch chaotisch, aber man merkt das er freundlich ist. Alle passen ein bisschen auf den anderen auf. Das muss auch sein, weil die Regeln weniger eingehalten werden als in Deutschland. Unterm Strich fühlt man sich hier sicherer, auch wenn so Sachen wie ein Zebrastreifen oder eine Ampel oft von den Verkehrsteilnehmer mehr als Vorschlag angesehen werden und weniger als echtes Werkzeug für Fußgänger die Straße zu überqueren. Ein Zebrastreifen ist keine Aufforderung an Fußgänger “Geh hier einfach über die Straße, hier ist es sicher” sondern mehr ein Hinweis “Hier könntest Du über die Straße gehen wenn Du möchtest. Kannst das aber auch überall anders machen, mir egal.” Ähnlich wie im Feierabendverkehr in Sizilien gilt es hier einfach sich langsam in der Verkehr zu begeben und sich mit treiben zu lassen. Wie ein Tanz zweier Liebenden, die sich necken und miteinander spielen, manchmal böse sind und sich streiten, sich aber nicht weh tun sondern sich wieder vertragen und sich in die Arme nehmen und sich um sich sorgen … *seufz*

Das Hupen wird hier übrigens nicht dazu benutzt zu zeigen wie sehr man sich über den anderen ärgert, weil er sich nicht an die Regeln hält. Es wird benutzt um auf sich aufmerksam zu machen. Der Hupende teilt damit den anderen mit das er da ist und damit der andere sich darauf einstellen kann, zum Beispiel überholt zu werden oder ähnliches. In Deutschland ist das anders. Der gewöhnliche Autofahrer hier wünscht sich bei jedem Verkehrsregelübertritt eine ordentliche Hupe. Nur bei Übertritten des anderen natürlich, nicht bei dem eigenen, die sind selbstverständlich völlig in Ordnung. Der Traum des gemeinen deutschen Autofahrers ist eine Hupe, die kein niedliches *fiep* von sich gibt oder ein freundliches *trööt*, sondern eine Doppelkompressor Hupe mit eigenem Stromaggregat, die mit ihrem satten *MOOOOOCK* ein amtliches Pfund auf die Waage bringt. Eine Hupe bei der sogar der Druckaufbau schon laut genug ist um vermeintliche Verkehrssünder eines Besseren zu belehren, noch bevor das eigentliche Hupen beginnt. Ich schweife ab … Es gibt hier gefühlt unendlich viele Mopeds und Vespafahrer. Es fahren aber fast alle elektrisch, sprich man hört sie nicht kommen. Da hilft das Hupen schon sehr. Angeblich ist China weit vorne was elektrische Vehikel angeht. Wenn man sich hier die Strassen anguckt, glaubt man das auch aufs Wort (keine Ironie). Seltsames Gefühl an einer Kreuzung zu stehen, alles ist voller motorisierter Zweiräder und alles was man hört ist ein leises …sssss… wie das Geräusch was aus einem Bienenstock kommt.

Wir haben hier auch das universelle Gütertransportmittel gefunden. Ich behaupte mal das 99% aller Waren die aus China kommen, irgendwann mal auf so einem Ding transportiert wurden. Man sieht sie praktisch überall. Wer also was zu Hause hat wo made in China drauf steht. Auf so einem Ding hat es mal drauf gelegen. Die Bilder wurde alle in unterschiedlichen Städten in China aufgenommen.




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