Ankunft im Paradies der Togian Islands


Der letzte Post war schon eher kulturell wertvoll anstatt schön. Was jetzt kommt ist etwas ganz anderes. Nach unserem Aufenthalt in Toraja sind wir weiter nach Norden gezogen in Richtung der Togian Islands.
Der Dschungel in den Bergen von Zentralsulawesi

Sulawesi ist in seiner West-Ost und Nord-Süd Ausdehnung etwas kleiner als Frankreich. Jeder, der schon mal mit dem Auto durch Frankreich gefahren ist, weiß wie groß da die Entfernungen sein können. Man stelle sich vor, durch halb Frankreich zu fahren, nur auf Straßen, die eineinhalb Autos breit sind und größten Teils Serpentinen haben wie in den Alpen. Stellt sich das jetzt jeder vor? Ok, das ist die Strecke, die wir von Toraja nach Ampana vor uns haben. Ampana ist die Stadt auf der Hauptinsel, von wo aus die Fähre startet in Richtung Togian Islands. Da müssen wir hin. Wir haben uns dazu entschieden nicht den öffentlichen Bus zu nehmen, sondern einen Privat Transport. Hätten wir mehr Zeit in unserem Urlaub, würden wir den Bus nehmen und für wenig Geld die lange Fahrt auf uns nehmen. Diese Reise ist insgesamt leider nur 3 Wochen lang, deshalb haben wir ein bisschen Geld in die Hand genommen und uns für die Strecke einen Fahrer samt Mietwagen genommen. Das Ganze hat uns für indonesische Verhältnisse ziemlich viel Geld gekostet (um die 150 €), hat sich aber gelohnt. Mit etwas mehr Geduld bekommt man bestimmt auch ein günstigeres Angebot. Wir haben uns bei dem Wagen und dem Fahrer sehr gut aufgehoben gefühlt und das war es uns wert. Immerhin sollten wir die nächsten 2 Tage zusammen verbringen.

Die Kaskaden des Wasserfalles
zogen sich über 100 Meter
Wenn man von Toraja nach Ampana fährt, macht man in der Regel einen Zwischenstopp in Tentena, das ist eine Stadt im Norden des Lake Posso. Angeblich sind die Stadt und der See wundeschön. Weil wir sehr spät angekommen und sehr früh wieder gefahren sind, haben wir davon leider nichts gesehen. Wir haben uns schon gefragt, ob wir dem Fahrer auch ein Zimmer bezahlen müssen. Für uns war es das erste Mal, dass wir einen Fahrer länger als einen Tag dabei hatten. Es hat sich herrausgestellt, das es in den meisten Hotels Zimmer gibt, in denen die Fahrer und Guides übernachten können. Wir haben also nichts gezahlt, vermutlich hat der Fahrer für Unterkunft und Frühstück umgerechnet 10 Cent zahlen müssen, wohingegen wir den vollen Touristen Preis bezahlt haben. Touri Preis bedeutet, das eine Nacht in einem Doppelzimmer inklusive Frühstück ca. 15 € kostet. Was für ein Wucher 😀 Die Fahrt am ersten Tag hat um die 14 Stunden gedauert. Das zweite Stück von Tentena nach Ampana sollte da nur noch 6 Stunden dauern. Es wird also eine gemütliche Fahrt. Kurz hinter Tentena haben wir einen kurzen Abstecher zu einem Wasserfall gemacht. Er liegt in der Nähe von einem Dorf mit balinesischen Auswanderern. In wunderschönen Kaskaden fällt der Wasserfall und zieht sich durch den Dschungel von Zentralsulawesi. Weiter oben kann man sogar in den kleinen Pools baden gehen.

Die weitere Fahrt nach Ampana war unereignisreich. Nach insgesamt 20 Stunden Autofahrt will man auch nur noch ankommen. Auf den Togian Islands wollen wir zuerst auf eigene Faust gucken, dass wir auf einer schönen Insel ein bisschen relaxen können und danach machen wir eine Bootstour mit viel Schnorcheln und Islandhopping über 5 Nächte/6 Tage. Auf den Togian Islands gibt es so gut wie kein Handysignal und schon gar kein Internet. Entsprechend schwer ist es jemanden anzurufen oder mit jemand per Email Kontakt aufzunehmen. Um Bescheid zu geben, wo wir an dem Tag, an dem die Boostour anfängt, sein werden, sollen wir eine Nachricht bei Dadang hinterlassen. Der kümmert sich darum, dass Stefanie und Ikbal, die Betreiber der Bootstour, wissen wo sie uns mit ihrem Boot abholen können. Dass wir auf diesem Weg Dadang kennengelernt haben hat sich für uns als unglaubliches Glück herausgestellt.

Der Engel der Togian Islands, Dadang
Dadang ist eine sehr zentrale Person, was den Tourismus auf den Togian Islands angeht. Er organisiert viel und gerne. Er kümmert sich um Transporte per Boot, Auto oder Flugzeug, um Hotel- und Resortzimmer, gibt gerne Rat bei Aktivitäten und will dafür noch nicht mal Geld. Das ist sehr ungewöhnlich für Indonesien. Für die Reservierung in einem Hotel oder Resort wird er sicher ein bisschen Provision bekommen und von dem ein oder anderen Touristen auch ein bisschen Trinkgeld für seine Hilfe. Durch ihn haben wir erfahren, dass Ampana seit wenigen Wochen einen Flughafen (VPM) hat, von dem aus man unter anderem nach Palu fliegen kann. Palu ist eine Stadt im Westen von Sulawesi, von der aus unser Flug zurück nach Europa startet. Mit dem Flug können wir uns die 14 Stunden Autofahrt von Ampana nach Palu sparen und mit 35 € pro Person sparen wir nicht nur Zeit sondern auch noch bares Geld. Aber das kommt erst nach den Togian Island.

Ein Bungalow am Strand, endlich sind wir auf den Togians
Durch Dadang hat sich die restliche Organisation, die wir für den Rest unserer Reise zu machen hatten, erledigt. Wir haben uns auf einen Kaffee getroffen, wir haben uns wunderbar unterhalten, er hat uns Tuktuks, Flüge, Transfers und Zimmer vorgeschlagen und reserviert, was wir dankend angenommen haben. Alles was Dadang vorgeschlagen hat, war großartig, alles was er organisiert hat, hat wie am Schnürchen geklappt. Durch ihn sind wir sehr entspannt und wie auf der Überholspur zu unseren nächsten Zielen gekommen. Ich habe ihn gefragt, ob ich seine Kontaktdaten hier weitergeben darf und hier sind sie:

Telefon: +62 852 41003685

Wenn ich mich auf die Schaukel gesetzt habe,
habe ich im Wasser gesessen.
Nach einer Fahrt mit dem Speedboat nach Wakai kommen wir endlich auf den Togian Islands an. Wakai ist für die Togian Islands das selbe was Waisai für Raja Ampat ist. Hier kommt man an und wird mit einem Schifferboot auf die Trauminsel gebracht, wo dann das Resort ist. Die Togian Islands bestehen aus etwas weniger als 60 Inseln. Wir haben uns als erste Unterkunft auf der Insel Kadidiri das Resort Harmony Bay ausgesucht. Nach der langen Fahrt und den doch recht aufwühlenden Bildern, die wir aus Toraja mitgenommen haben, ist Harmony Bay genau das, was wir brauchen. Ein Bungalow am Strand mit Blick in den Sonnenuntergang, eine Veranda mit 2 Hängematten und sogar ein Badezimmer mit funktionierender Dusche … ein Träumchen. An unserem ersten Tag haben wir direkt ein Pärchen aus Deutschland kennen gelernt, die gerade von der Bootstour gekommen sind, die wir in ein paar Tagen machen wollen. Er ist Deutscher und sie ist Indonesierin. Eines seiner Hobbies ist mit seiner Drohne Filme zu drehen. Während der Bootstour hat er so einen Film gedreht, den er uns in einer Previewversion auch auf seinem Handy zeigen kann. Jetzt wissen wir was uns erwartet und wir freuen uns darauf.

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