Vanuatu auf dem Ring of Fire


Vanuatu ist ein Inselstaat im Südpazifik nordwestlich von Neukaledonien. Wir sind hierher gekommen um den Vulkan zu sehen … DEN Vulkan. Der Yasur ist der vermutlich am leichtesten zugängliche aktive Vulkan der Welt. Vanuatu liegt auf dem Ring of Fire. Das sind die Vulkane, die sich rund um die pazifische Kontinentalplatte befinden. Durch Indonesien geht der Ring of Fire auch durch, wir sind also nicht zum ersten Mal in dem Gebiet. Bisher haben wir aber nirgends so hautnah das Innere der Erde erlebt.

Kaskaden eines Wasserfalls in der Nähe von Port Vila
Aber von Anfang an. Wir sind in Port Vila, der Hauptstadt von Vanuatu auf der Insel Efate, angekommen. Nach fast einem Monat im Zelt und vielen Monaten mehr mit nichts weiter als meist kalten Gemeinschaftsduschen wollen wir Urlaub machen vom Reisen, zumindest für eine Woche. Deshalb haben wir uns ein Hotel genommen, was über unserem normalem Budget liegt. Mit warmer Dusche, einem Restaurant an der Hand, einer kleinen Videothek und einem Flachbildschirm auf dem Zimmer machen wir es uns eine Woche lang gemütlich. Von der Insel haben wir ein bisschen was gesehen, aber sehr viel weniger, als wir uns normalerweise angucken würden. Das war eine herrliche Zeit, morgens im Himmelbett aufzuwachen und zu wissen, dass man sein Frühstück nicht selber suchen und finden muss, sondern es einem serviert wird.

Unser Bungalow mit einem einzigartigen Blick auf den Vulkan
Im März hat der Zyklon Pam seine zerstörerische Gewalt auf diese kleinen Inseln losgelassen. Überall sieht man Häuser, denen das Dach entrissen wurde, oder Hausruinen, die dem Sturm nicht standhalten konnten. Über 24 Stunden hat Pam hier gewütet. Auf der Insel Tanna, ganz im Süden von Vanuatu, war das Zentrum der Zerstörung. Auf dieser Insel liegt der Vulkan Yasur, da wollen wir hin. Wir finden die Unterkunft Yasur View Bungalows, die vom Zyklon komplett zerstört wurde. Die Holzhäuschen liegen auf dem Gelände verstreut rum, zumindest die paar, die Mike, der Besitzer, noch nicht weggeräumt hat. Wir sind in dem einzigen Bungalow, was er bis jetzt wieder neu aufgebauen konnte. Das nächste Bungalow hat er auch schon angefangen. Wir haben uns vor der Reise ja ein Moskitonetz gekauft, das wir nie benutzt haben. Entweder gab es immer Moskitonetze, oder es gab Aircondition, oder es war einfach nicht nötig, sich Nachts gegen Mücken zu schützen. So haben wir seit Hongkong dieses Netz mit uns rumgeschleppt. Das Netz haben wir Mike für seine neuen Bungalows geschenkt. Da wird es sicher mehr nützen, als überall wo wir es sonst mit hinnehmen würden.

Das Hinweisschild von Mike in Bislama, das doch bitte nichts von Touristen geklaut werden soll
Aus Magma wird Lava in einer gewaltigen Explosion
Von unserem Bungalow kann man den Vulkan sehen, hören und fühlen. Zu Fuß sind die Ashplains ca 20 Minuten entfernt. Will man auf den Vulkan hoch, braucht man jemanden, der einen fährt, der Weg zum Rand ist doch ziemlich weit, man braucht einen Führer, der einen nicht nur begleitet, sondern auch Ehefrauen mit Höhenangst beim Weg über den Kraterrand hilft, und man muss Eintritt zahlen, an den Besitzer des Vulkans. Irgendwie wollen hier alle, egal was man macht, immer Geld von einem sehen und das nicht in Größenordnungen wie in Indonesien, wo man mal 3 Euro zahlt für einen Guide. Hier kostet dann ein Eintritt zum Vulkan gleich mal über 50€ und der Transfer vom Flughafen zur Unterkunft auch. Gezahlt haben wir natürlich trotzdem, so einem Vulkan steht man nicht oft im Leben gegenüber. Wir haben dem Yasur ins Auge geblickt.

Die fliegenden Frauen von Tanna Island
Neben dem Vulkan gibt es hier viel Kultur zu entdecken. Wir haben ein Dorf besucht, wo die Leute für uns getanzt und gesungen und uns ein bisschen was von ihren Fähigkeiten gezeigt haben, zum Beispiel Feuer machen, nur mit 2 Hibiskusstöcken. Ich mag eigentlich keine “Touristentänze”. Ich komme mir dann immer wie ein Eindringling vor, der ich ja auch bin. Das Geld, was wir dafür zahlen mussten, stelle ich als eine Art Entwicklungshilfe vor. Auch wenn ich mir damit ein bisschen selber was vormache, es fühlt sich besser an. Die Kinder von Vanuatu sind mindestens genauso niedlich wie die Indonesischen. Seht selbst 



links: Clondine, die Tochter des Besitzers vom Yasur View Bungalows.
rechts: Sera die Tochter von Sam, unserem Guide

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