Wie reisen wir hier überhaupt?


Ich will mal erzählen wie wir hier so unsere Hotels/Resorts/Hostels suchen und finden und wie wir unsere Reisen von hier aus rausfinden und organisieren.

Pure sin
Grundsätzlich kann man alles online machen. Das Suchen und Finden unserer Unterkünfte machen wir eigentlich auch ausschließlich per Agoda.com oder Booking.com oder anderen Seiten, allerdings weichen wir selten von den beiden ab. Bisher haben sich beide als sehr gut herausgestellt und beide haben auch ein ziemlich großes Angebot an Unterkünften aller Preisklassen. Die Preisklassen starten bei ca 3€ pro Zimmer/Person pro Nacht und gehen bis weit über 1000€ pro Nacht. Das Ganze online zu machen, hat den Vorteil, dass man sich parallel zum Suchen auch gleich die Bewertungen auf den beiden Seiten angucken kann und viele Preise im Vergleich hat. Das hat den Nachteil, dass man immer Gebühren mit zahlt von den einzelnen Seiten bzw. Anbietern und dass man nicht verhandeln kann. Wir würden sicher günstiger unterkommen wenn wir persönlich hingehen würden und fragen und verhandeln würden. Momentan liegen wir im Schnitt so bei 15€ pro Nacht für beide, bedeutet jeder zahlt für eine Nacht im Schnitt 7,5€. Das ist gar nicht schlecht dafür, dass wir nur online buchen, glaube ich.

Die typischen schmalen Boote
(ist zwar aus Kambodscha aber so sieht das in Bali auch aus)
Wenn wir Unterkünfte gefunden haben, die in die nähere Wahl gekommen sind, gucken wir in der Regel nochmal die Bewertungen auf Tripadvisor.com und/oder Lonelyplanet.com an. Wobei sich Tripadvisor als angenehmere und umfangreichere Quelle herrausgestellt hat. Auch wenn wir nicht verhandeln können beim online buchen, haben wir trotzdem die Möglichkeit ein bisschen am Preis zu drehen. Meisten buchen wir nur für 2 Nächte, alleine um die Gefahr zu veringern, dass wir in einer miesen Absteige landen. Dem Lesen von Reviews auf Tripadvisor etc. ist es vermutlich verdanken, dass wir bisher noch nicht in richtig üblen Kaschemmen gelandet sind. Manchmal verlängern wir dann unseren Aufenthalt. Wenn es soweit ist und wir danach fragen, ob wir das/ein Zimmer für länger haben können, fragen wir eigentlich immer nach einem Discount oder nach einem besseren Preis. Meistens bekommt man zumindest ein bisschen Nachlass.

Nur um das klar zu stellen (gesehen in Perth)
Das ist was, was wir hier gelernt haben. Nach einem besseren Preis sollte man immer fragen. Im Zweifel bekommt man ein “Nein, das ist der beste Preis” und alles ist gut. Oft bekommt man ein bisschen Nachlass. Ob einem der Preis dann zu teuer ist oder nicht liegt dann daran ob man bereit ist soviel zu bezahlen. Wenn man einen besseren Preis bekommt ist das meistens der Startschuss daür, dass man den Preis noch mehr nach unten treiben kann. Entweder man versucht durch penetrantes Fragen nach einem noch besseren Preis (Weil der erste “bessere” Preis noch zu hoch ist) eine weitere Stufe nach unten zu gehen, oder man findet Argumente warum der Preis zu hoch ist, oder man macht es sich einfach und sagt was man bereit wäre zu zahlen bzw. ein bisschen weniger, um Luft zum Verhandeln zu haben. Das Problem mit der letzten Variante ist, dass dann ein Preis im Raum steht den man selber gesagt hat. Man kann dann nicht mehr drunter kommen. Wenn man es doch tut und später einen Preis verlangt der unter dem ersten eigenen Preis liegt wird man meistens weitergeschickt oder man bekommt zu hören das es so einfach nicht geht. Besser ist es vom Verkäufer so viel Rabatt zu bekommen wie möglich bevor man selber einen Preis nennt um man versucht sich in der Mitte zu treffen, vorzugsweise mehr in Richtung des eigenen Angebotes.

Diese Wetterstation ist die Einzige,
die nicht lügt!
Ich denke man braucht sich keine Illusionen machen, dass man es schafft einen Preis zu erhandeln der genauso gut ist, wie der den ein “alter Hase”, also ein Eimheimischer bekommen würde. Solange man nicht weiss wie teuer etwas wirklich ist, hat man da keine Chance. Eine gute Möglichkeit ein besseres Gefühl für den tatsächlichen Preis zu bekommen ist, die Preise in den örtlichen, großen Supermärkten zu sehen. Meisten kaufen die Leute direkt im Supermarkt ein, tragen die Klamotten oder was auch immer aus der Supermarkttür und 20 Meter weiter zu ihrem Laden und verlangen das 10 fache vom Supermarktpreis. Wenn das, was man haben will, im Supermarkt erhältlich ist, sollte man es auch da kaufen. Also in einem Supermarkt der größer ist als 3 Handtücher. Es gibt eigentlich überall einen Supermarkt epischer Größer. Und wenn es keinen Supermarkt gibt, dann gibt es einen lokalen Großmarkt auf dem man auch relativ vernünftige Preise bekommt ohne allzu stark übers Ohr gehauen zu werden. Meistens gibt es im Supermarkt aber nicht das Singlet was man haben möchte oder die Boardshorts mit einem speziellen Aufdruck. Die Supermarktpreise von Singlets, T-Shirt, Boardshorts und Taschen und ähnliches zu kennen, hilft da dann trotzdem als Anhaltspunkt.

Lichtgeschwindigkeit??
wir fahren mit lächerlicher Geschwindigkeit
Um die Transfers von Ort zu Ort oder zu Anlegestellen von Fähren oder so zu organisieren, kann man sich entweder vom Fährenanbieter vom Hotel abholen lassen, oder sich selber einen Fahrer besorgen. Man wird so oft von Taxifahrern angesprochen, das es ein Leichtes ist einfach jeden mal zu fraqgen wie teuer ein Transfer nach Padangbai oder nach Kuta oder zum Airport ist. Am Ende wird man feststellen das alle mehr oder weniger denselben Preis verlangen, die schwarzen Schafe mal ausgelassen, die horrend überteuerte Preise verlangen. Die schwarzen Schafe erkennt man am Preis nachdem man die ersten 2 bis 4 Leute gefragt hat. Dann kann man sich entscheiden ob man immer nach dem günstigsten Angebot geht oder nach anderen Kriterien wählt. Wir haben uns dazu entschieden, einen Typen zu nehmen der günstig und gleichzeitig sympathisch war und bei dem zu bleiben. Mit der Zeit entwickelt man eine angenehme Beziehung und es wird gefühlt auch günstiger.

Bei den meisten Überfahrten mit dem Boot zahlt man den doppelten Preis, wenn man sich vom Hotel abholen lässt. Eine Bootsüberfahrt von Sanur, Bali nach Nusa Lembongan kostet normalerweise ca. 300000 Rupiah pro Person, das sind ca 20€. Wenn man jetzt sagt, man möchte nur die Bootsfahrt und keinen Pickup vom Hotel, wird das ganze meistens um die Hälfte günstiger. Also nur noch 150000 Rupiah pro Person. Meistens kostet ein Transfer mit einem eigenen Fahrer, den wir uns schon vorher ausgesucht hatten, dann weniger. Man spart vielleicht nicht soviel (vielleicht zusammen 10€), aber immerhin ist jede Rupiah die man nicht ausgegeben hat, eine die man noch in der Tasche hat, und die “Mehrarbeit” hält sich ziemlich in Grenzen.

“Wie macht man die Tür zu?”“Welche Tür?”
Für die kurzen Strecken, die man zurück legt, also so Strecken, die zu Fuß 10-15 Minuten dauern, braucht man kein Taxi. Wenn man zu faul ist zum Laufen, das passiert von Zeit zu Zeit mal, besonders nach dem Essen ist die Chance da groß :), kann man sich ein Bemo nehmen. Ob Bemo’s festen Routen folgen oder nicht habe ich noch nicht rausgefunden, bisher hat uns jedes Bemo was wir genommen haben, genau dahin gebracht, wo wir hin wollten. Angeblich gibt es aber in Denpasar ein recht kompliziertes Netz von Bemo’s, was wieder darauf schließen lässt, dass es zumindest in manchen Teilen ein Bus ähnliches Vehikel ist. Bemo’s sind kleine Minibusse mit 2 Sitzreihen im Hinterteil, in denen man ziemlich geduckt sitzt. Sicherheit ist nicht vorhanden, dafür kosten kurze Strecken pro Person nur 10000 Rupiah, also ca. 60 Cent. Ich habe noch nie mit mehr als einer anderen Person in einem Bemo gesessen, aber ich habe schon Bemo’s gesehen in denen sich um die 10 Leute gestapelt haben. Frei nach dem Motto: “Wenn es voll ist drücken wir noch zwei rein .., und dann ist noch Platz für einen”

Was andere Sachen angeht, wie Surflessons oder ähnliches … Es gibt für alles öffentliche Schulen oder Leute, die sowas auf mehr oder weniger professioneller Basis organiseren. Die professionellen Anbieter lassen sich im Netz recherchieren und die meisten haben auch eine gute Reputation, allerdings auch einen hohen Preis. Wenn man sowas wie Stand-Up-Paddeling oder Surfstunden machen möchte, braucht man oft keinen Hochprofi der 600000 Rupiah pro Stunde kostet (ca 40€), dann reicht ein Junge vom Strand der einem das ganze für 175000 Rupiah (ca 12€) zeigt. Meistens bekommt man Equipment was genauso gut ist wie das der Schule inklusive Wasser und jede Menge lustiger Geschichten. Außerdem lernt man durch die kleinen Leute dann gleich 10 andere kleine Leute kennen, die auch alle lustig sind. Alle wollen einem zwar was verkaufen, wenn man aber freundlich und geduldig sagt, dass man nichts kaufen will, bekommt man meistens die Geschichten gratis und es gibt immer was zu lachen.

Bis auf die Hose,
alles geliehen!
Das ist mal so grob und “in Kürze” wie wir unsere Organisation und Beschaffungen machen. Das wird sich sicher noch ändern während der Reise, im Vergleich zu unseren ersten Wochen fahren wir damit sehr viel günstiger. Ehrlich gesagt haben wir zu Beginn das Geld wider besseren Wissens und durch fehlende Erfahrung regelrecht zum Fenster raus geworfen. Wir zahlen vermutlich jetzt auch noch zuviel aber das ist das berühmte Lehrgeld was man zahlt. Am Ende werden wir sicher sagen, dass wir auch gerade jetzt noch zuviel gezahlt haben 😀




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