Wird wieder Zeit was zu schreiben

Die Zeiträume zwischen meinen Posts werden länger. Das liegt zum einen daran, dass einen Bali ein bisschen faul macht, zum anderen dass wir garnicht so viel machen. Schlafen, Strand, Sonne, Rumlaufen, Surfen, Jonglieren … alles Sachen die viel Spaß machen, nur irgendwie nichts worüber man schreibt und Leute finden es interessant. “Heute waren wir wieder am Strand und haben wieder Nasi Goreng gegessen. Die Sonne hat heute wieder geschienen und dann sind wir nochmal Essen gegangen.” Klingt irgendwie langweilig 🙂

Der hats hinter sich! Die Einheimischen
nehmen ihn auch nur noch selten her.
Ich mach heute mal einen Mix. Erstmal was grob zusammen gefasst ist und dann noch ein bisschen einfach nur Zeug. Wir sind jetzt auf Nusa Lembongan. Das ist die westlichste von drei Inseln die südöstlich von Bali liegen und noch zu Bali gehören. Wir sind also eigentlich nicht mehr auf Bali, aber trotzdem können wir noch sagen “Wir sind auf Bali”. Der Strand von Kuta war schön, um die ersten Schritte im Surfen zu machen. Wir haben jetzt gemerkt das Beachbreaks, also das die Wellen am Strand brechen und nicht durch ein Riff, so ganz was anderes sind als Riffbreaks. Bei Beachbreaks, zumindest am Kuta Beach, kann man locker sein Brett rausschieben und muss fast garnicht paddeln. Bei Riffbreaks, so wie wir sie hier bei Lembongan kennen gelernt haben, paddelt man 80% der Zeit. 19% wartete man und nur 1% ist das Surfen :D. Kein Wunder, dass Surfer so Beulen an den Armen haben. Was die 1% angeht haben wir uns hier nicht mit Ruhm bekleckert, noch nicht mal mit Rum. Der Riffbreak “Playgrounds” vor der Nordwestküste von Lembongan hat es uns schwer gemacht auf dem Brett aufzustehen. Für mich waren die Welle nicht groß genug. Wirklich wahr. Dadurch das ich so groß und schwer bin, brauche ich auch ein ziemlich großes Board. Ich war immer auf einem 9 Fuß Board unterwegs, was ziemlich schwerfällig ist. Für so ein Board und für soviel Gewicht wie ich es mitbringe braucht man entsprechend große Wellen die einen antreiben. In den Playgrounds gab es zumindest an dem Tag nur so luschige Wellen, die mich kein Stück voran gebracht haben. So habe ich also die meiste Zeit auf dem Brett liegend und paddelnd oder unter dem Brett im Wasser fluchend verbracht. Wenn dann nämlich mal eine große Welle gekommen ist, war sie zu groß für mich 😀

Carla, die neue Anwärterin meiner frisch
gegründeten Motorradgang “Moped Maniacs”
Was man hier auch machen kann, was super viel Spaß macht ist sich einen Scooter zu leihen, also ein Moped und auf der Insel und der Mini Nachbarinsel rumzuheizen. Die kleine Nachbarinsel Nusa Ceningan ist über eine Brücke zu erreichen. Ich habe mir bevor wir über die Brücke gefahren sind keine Gedanken drüber gemacht wie diese Brücke hält. Es fahren die ganze Zeit Leute drüber, da wird sie uns auch halten. Währendessen war ich damit beschäftigt die enge Spur zu halten und danach habe ich mir verboten darüber nachzudenken. Wir haben es gut drüber und wieder zurück geschafft, das ist alles was zählt. Mit einem Liter Sprit der ca. 1,5 Euro kostet kann man den ganzen Tag rumfahren. Zur Sicherheit zieht man auch keinen Helm an, auch wenn es hier auf der Insel keine Polizei gibt die das kontrollieren könnte. Würde man einen Helm anziehen würde es einfach zu warm werden und das ist nicht so schön. Ausserdem … die Haare! Auf einer unserer Touren haben wir ein Küstenphänomen gesehen was hier

Sprühdoseneffekt der Devils Tears Bucht
Devils Tears heisst. Das Meer hat sich in die verkarstete Küste eine kleine Bucht gefräst in der es auf Seelevel Höhlen gibt. In diese Höhlen strömt bei jeder Welle Wasser ein. Die Höhlen sind so niedrig, dass das einströmende Wasser irgendwann den Höhleneingang verschliesst und die Luftblase, die sich im Inneren der Höhle bildet verdichtet. Das Ergebniss ist eine riesige Sprühwolke die nach draussen drückt. Den Sprühdoseneffekt hat nicht der Mensch erfunden, die Natur kann das schon seid Ewigkeiten einfach so.

Je länger ich unterwegs bin,
desto blauer werden meine Augen
Nach unserem glohreichen Surferfolgen haben wir heute mal Standup Paddeling probiert. Man bekommt ein übergroßes Surfboard, ich hatte ein Board das mindestens 22 Fuß lang war, unter die Füße geschoben und bewegt sich dann stehend nur mit einem Paddel vorwärts. Selbstverständlich ist man damit dann auf dem Wasser. Wer es schafft sich damit erwiesener Maßen auf einer asphaltierten Straßen fort zu bewegen bekommt von mir ein Bier meiner Wahl ausgegeben. Das will ich dann auch sehen wie sich die Finne durch den Apshalt fräßt und der-/diejenige den Paddel alle paar Zentimeter in den Boden rammt um sich vorwärts zu schieben. Standup Paddeling macht auf jeden Fall sehr viel Spaß. Der Chef Putu von Taos House, das Resort in dem wir momentan sind, ist mit aufs Wasser gekommen. Er hat uns gezeigt, wie man mit den Standup Surfboards auch Wellen reiten kann. Es ist ein bisschen anders als richtiges Surfen, aber grundsätzlich ist es das Gleiche. Und es lustig 😀 wobei ich mich nicht getraut habe zu stehen. So habe ich dann im Sitzen die Wellen genommen.

Je länger Carla unterwegs ist,
desto blonder werden ihre Wimpern
Surfen, Surfen, Surfen. Eigentlich surfen wir gar nicht so viel, wie das jetzt vielleicht rüber kommt. Vor 3 Tagen waren wir in einem Restaurant “Bali Hai” zu Abend essen, weil uns gesagt wurde, dass wir, wenn wir da Abend essen, auch kostenlos einen Film mit angucken können. Jeden zweiten Tag machen die da “Heimkino” mit einer riesigen Leinwand im Garten. Wir haben dann das sehr gute und SEHR teure Abendessen genossen und haben dann leider nur die Hälfte von einem Sherlock Holmes Film geguckt. Nur die Hälfte weil es dann angefangen zu regnen. Na super! Man wird schon nach ziemlich kurzer Zeit ziemlich geizig was die Preise für Essen und Trinken angeht. Das Abendessen hat umgerechnet ca 20 Euro gekostet. Für deutsche Verhältnisse ein relativ normaler Preise für ein Abendessen. Für uns hier ist es momentan der Krösus artige Verschwendungs-Luxus soviel Geld für ein Essen auszugeben. Normalerweise kostet ein Essen für 2 Personen inklusive Getränke ca 5 Euro.

Auf Bali gibts keine Jonglierbälle zu kaufen,
dann mache ich sie mir halt selber.
In Laos habe ich mir 3 Jonglierbälle gekauft. Das war bisher wohl die beste Investition die ich gemacht habe. Ich habe versucht mir noch mehr Bälle zu kaufen. Momentan habe ich viel Zeit zu üben und ich habe mir als ehrgeiziges Ziel vorgenommen, auf unserer Reise zu lernen mit 5 Bällen zu jonglieren. Bisher ist das Maximum 4 Bälle und das nur für kurze Zeit. Das wird herausfordernd, aber schaffbar. Das Problem ist, dass ich niemanden finde der solche Bälle verkauft. Jonglieren ist anscheinend nicht Bali-Massentourismus tauglich. Hier wird einem fast alles verkauft, jede Art von Tshirt, Geldbeutel, Flaschenöffner (sogar in Form eines Penis, ich bin fast ungefallen vor lachen), Hosen, Armbänder, Schuhe, … einfach alles, nur keine Jonglierbälle. Dann mache ich sie mir halt selber. Häkeln habe ich mal als Kind gelernt und das Internet sagt das man sich Hacky sacks ganz einfach selber häkeln kann. In einem Garment Store in Kuta habe ich mir deshalb eine Häkelnadel und farbiges Nylon, das gibt es dann wieder zu kaufen, geholt und habe angefangen mir Jonglierbälle zu häkeln. Das Häkeln ist das Eine, das Andere ist die Füllung. Normalerweise würde man Bohnen nehmen. Bei der Hitze und der Feuchtigkeit wachsen mir da in kürzester Zeit Bohnen Pflanzen aus den Bällen. Das ist also nicht o gut. Alles andere ist schwer zu beschaffen oder nicht geeignet. Was ich dann gemacht habe ich die Deckel der Wasserflaschen zu sammeln, klein zu schneiden, die Ecken und Kanten zu entschärfen und als Füllung zu benutzen. Das ist echt eine ******arbeit, aber es funktioniert. Der erste Ball ist fertig, mit Nylon aus Bali und Waserflaschendeckeln aus Nusa Lembongan und der zweite Ball ist gerade in der Mache. Die limitierenden Ressource sind die Deckel. So schnell können wir nicht soviel Wasser trinken. Ich bin aber zuversichtlich das wir genügend Deckeln zusammen bekommen. Die Mitarbeiter vom Resort hier finden das glaube ich ganz lustig (und machen sich auch ein bisschen lustig darüber … ist mir egal) und helfen mir dabei Deckel zu sammeln.

Massiert werden von einem Ladyboy … stand nie auf meiner Bucketlist.

Noch eine Kleinigkeit zum Schluß. In Kuta haben wir uns am letzten Tag noch eine Massage (auf indonesisch “Masaaas” ) gegönnt. Von allen Myriarden Leuten, die uns im Sekundentakt Masaaas anbieten, haben wir einfach bei einem mal “Yes” gesagt. Es scheint nicht besonders oft vorzukommen, dass mal einer anbeisst. Die waren fast erschrocken zurückhaltend, als wir sagten “We want masaaas”. Ende vom Lied waren sehr entspannte Carla und Henrik, wobei Carla von einem zarten Bali-Mädchen massiert wurde und Henrik von einem zarten Ladyboy. Das kam überraschend. Er/Sie konnte das ziemlich gut und hat auch eine Menge Punkte gefunden, hauptsächlich an meinem Rücken und an meinen Füßen, die ziemlich weh getan haben. Bisschen komisch war es trotzdem von einem Typen mit operierten Brüsten, lackierten Finger- und Fußnägeln und in Ballerinas massiert zu werden.



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