Der Norden der Nordinsel


Nachdem wir beim Schicksalsberg fast ein Abenteuer erlebt hatten, sind wir weiter nach Norden gefahren, immer an der Ostküste lang. Wir haben einen wunderschönen Campingplatz auf Aroha Island gefunden, wo wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben.

Die Entschädigung, für nicht gesehene Kiwis,
auf Aroha Island.
Auf Aroha Island gibt es angeblich sehr viele Kiwis, also die Vögel, nicht die Früchte. Mit ein bisschen Glück und einer Rotlicht-Taschenlampe, die man glücklicherweise beim Camping Ofice leihen kann, kann man in der Nacht Kiwis sehen. Wir sind dann auch die halbe Nacht auf der Insel rumgelaufen. Da sich Kiwis bevorzugt nur an den dunkelsten Plätzen aufhalten, haben wir auch die meiste Zeit nichts gesehen 🙂 So alleine in einem Wald wo man die Hand nicht vor Augen sieht, ist es ein beruhigendes Gefühl, dass es in Neuseeland so gut wie keine gefährlichen Tiere gibt. Irgendwann sind wir dann schlafen gegangen, als wir das dritte Mal um die Insel gewandert sind, auf der Suche nach Neuseelands Ikone. Früh morgens sind wir dann nochmal los, kurz vor Sonnenaufgang. Gefunden und gesehen haben wir leider keine Kiwis, aber wir wurden für unsere Mühen mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt.

Der wahrscheinlich bedeutenste Baum der Maori Kultur
Am nächsten Tag war unser Ziel Cape Reinga. Dieses Kap ist fast der nördlichste Punkt von Neuseeland. Viel interessanter ist, dass es ein mystischer Ort für die Maori ist, die Ureinwohner von Neuseeland. Cape Reinga ist der Punkt, an dem die Tasmanische See auf den Pazifischen Ozean trifft. An guten Tagen kann man sogar die beiden Ozeane an ihren Farben erkennen, blau der Pazifik, grün, braun die Tasmanische See. Man darf die letzte, felsige Landzunge nicht betreten, weil sie ein heiliger Ort der Maori ist. Die Seelen der Verstorbenen steigen hier vom Land in die See ab, um nach Hawaiki zu gelangen, dem heiligen Land im Leben danach. Ein Baum wächst hier auf der Landzunge und seine Wurzeln bilden die Treppe in das Leben danach.

Sand, Wasser und Wind bilden
unglaubliche Formen auf den Dünen
Wieder ein ganz anderes Gesicht von Neuseeland findet man keine 15 Minuten mit dem Auto enfernt vom Cape. Hier gibt es die größten Sanddünen des Landes. Immer wenn ich solche Dünen sehe, sehe ich die alten Karl May Filme vor meinem inneren Auge vorüber ziehen. Schon seltsam was da am inneren Auge so alles vorbeizieht. Man möchte meinen, dass das meiste davon eher gekautes und verdautes Essen ist, oder das ein oder andere Hirngespinst. Bei mir sind es manchmal Filme, wem geht es noch so? Wo ist das innere Auge eigentlich? Im Kopf, im Magen, im Knie? Ob die moderne Wissenschaft darauf eine Antwort hat? Und wie sieht ein Hirngespinst aus? Hat das schon mal einer wirklich gesehen und vielleicht sogar ein Foto gemacht? Ich schweife ab … Die Dünen sind auf jeden Fall ziemlich groß und es ist nicht besonders warm, wie es in den Karl May Filmen gewesen wäre. Es war eher ziemlich frostig, ganz besonders weil wir barfuß über die Dünen gelaufen sind. Düne über Düne haben wir erklommen, um einen Blick auf das dahinter liegende Meer erhaschen zu können. Ich kann jetzt Leute gut verstehen, die durch die Wüste gehen, immer in der Hoffnung hinter der nächsten Düne Wasser zu finden. Das Meer haben wir dann auch gesehen. Dahin zu gehen haben wir uns gespart. Es wären bestimmt noch 5 Dünen bis dahin gewesen.

Der Baum heißt “Der Vater der Waldes”

So langsam müssen wir uns auch wieder auf den Weg nach Auckland machen. Von da aus geht unser Flug nach Neukaledonien, in ein paar Tagen. Das machen wir aber nicht, ohne uns noch die Kauri Wälder anzugucken, die es an der Westküste gibt. Kauri sind die ältesten Bäume von Neuseeland und unglaublich dick. Da bei sind sie nicht hoch. Junge Kauri Bäume sind genauso hoch wie die Alten. Die Alten wachsen nur in die Breite, nicht mehr in die Höhe. Kommt mir bekannt vor. Der älteste Baum wird auf über 2000 Jahre geschätzt.

Rote Felsen 😉
Noch ein Special für einen alten Freund … es gibt hier rote Felsen! Ich weiß das Du nicht nur auf rote Felsen fixiert bist, aber es gibt hier auf jeden Fall welche. Wirklich schöne findet man hier bestimmt auch, ich habe nur die gewöhnlichen gesehen und auch gleich als Beweis fotografiert.



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