Land of the long white cloud


Irgendwie hat dieses Land ein bisschen was von allem. Strand, Fjord, Berge, Wiesen, Wälder und Schafe. Was es hier nicht so viel gibt, sind Menschen. Angeblich gibt es mehr Schafe als Einwohner. Als wir in Christchruch am Flughafen angekommen sind, wurden wir aus den Lautsprechern nicht wie üblich mit sanften loungigen Jazz-Tönen begrüßt, sondern von dem wohlwollenden Geblöke freundlicher, glücklicher Schafe.

Jucy Rental Cars
So sieht unser Auto von innen aus
Wir haben uns einen Campervan gemietet für etwas mehr als zwei Wochen. Eigentlich hatte ich auch gedacht, dass alle Übernachtungskosten damit gegessen sind. Man zahlt aber auf jedem Campingplatz nochmal pro Person einen kleinen Obulus. Damit ist dann Neuseeland offiziell das teuerste Land, in dem wir bisher gereist sind. Wir zahlen pro Tag ca 45 € für den Van und die Campingplatzgebühren. Zu den Übernachtungen kommt aber die Freiheit, dahin zu fahren wohin wir wollen und wann wir wollen. Die ist unbezahlbar. Wieviele Sachen wir schon im vorbeifahren gesehen haben und kurz anhalten konnten um einen atemberaubenden Ausblick zu genießen, ist grandios.

Die Pupu Quellen sind die saubersten
Quellen der Welt. Man kann durch ihr Wasser
fast genauso gut sehen wie durch destilliertes Wasser,
Eigentlich passiert hier auch nicht viel. Wir wandern viel (richtig gelesen, wandern). Wir waren zum Beispiel im Norden der Südinsel im Abel Tasman Nationalpark und sind ca 5 Stunden durch den Park gewandert (wieder richtig gelesen, 5 Stunden). Was hier passiert, ist, dass man alle paar Meter mal die Luft anhälten, um einen weiteren wunderschönen Blick auf weitere umwerfend schöne Natur zu erhaschen. Leute trifft man hier eher selten. Die meisten Leute die wir so gesehen haben, würde man auf generell als Bio bezeichnen, vielleicht sogar Müsli, keinesfalls aber Öko.

Die Rawhiti Höhle zeigt
ihr schönstes Gesicht kurz vor Mittag,
wenn die Sonne schräg in die Höhle fällt.
Was hier besonders bemerkenswert ist, ist nicht nur dass die Natur so krass unterschiedlich ist, sondern dass sie so schnell wechselt. Man fährt durch ein recht karges Wadi auf dem Hochplateau zwischen Christchruch und Greymouth. Nichts als Berge und ein leeres, trockenes, felsiges Flußbett, was sich nach 2 kurzen, scharfen Kurven in eine lauschige Waldstraße ändert, deren Verlauf sich links und rechts, lustig durch die lichten Bäume schlängelt. Keine 200 Meter weiter fährt man mit dem Wagen auf einer Straße am Rand eines Abgrundes durch eine tiefe Klamm, an deren Rändern Wasserfälle auf Rampen über die Strasse geleitet werden.

Pancake Rocks bei Punkaiki
Mit der Jahreszeit sind wir leider in den Herbst gekommen, mit allem was damit zusammen hängt. Regen, Wind, Kälte, aber auch sehr wenig Touristen. Das haben wir auf unserer ganzen Reise gut hingekriegt, immer dann vorort zu sein, wenn gerade wenig Touristen da sind. Den Süden der Südinsel haben wir uns wegen der Kälte auch gespart, obwohl ich den Milford Sound unglaublich gerne gesehen hätte. In Queenstown, der nächsten größeren Stadt in der Umgebung vom Milford Sound, hat gerade die Skisaison angefangen. Das nur um mal die Jahreszeit besser einordnen zu können.

Die rauhe Ostküste der Südinsel, bei Westport.
Ein Waldgeist hat sich in einem Baum versteckt, als wir auf der Ghost Road gewandert sind.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ankunft im Paradies der Togian Islands

Ich fahre nach Chile und nehme mit ...

Die letzten Tage in Kambodscha